Wo sieht man heute noch Männer mit Penisköcher?

Wo sieht man heute noch Männer mit Penisköcher?

Wo sieht man heute noch Männer mit Penisköcher? In den meisten Fällen stellt sich die Frage ja erst gar nicht. Im Grunde stellt sich die Frage ja gar kein Mensch, jedenfalls nicht da, wo wir herkommen.
Wir hatten bei Freunden jedoch Bilder von Männern mit Penisköchern gesehen, keine Bilder aus einem Museum oder von einem Luxusressort, sondern aus Vanuatu. Diese Freunde hatten mit dem lokalen Chief eine Vorführung organisiert, denn dass man genau zu einem der traditionellen Dorffeste vor Ort ist, ist eher unwahrscheinlich, zumal selbst auf diesen Festen die Kleidung sehr gemischt, auch oft sehr westlich geprägt ist.
Über Freunde erfahren wir, dass auf Ambrym ein 2-tägiges Festival stattfindet. Wenn wir etwas Gas geben, können wir dort, bevor wir in Port Vila ausklarieren und Vanuatu verlassen, noch vorbei fahren.

Gegen Wind und Welle nach Ambrym

Leider liegt Ambrym von Luganville aus gesehen gegen Wind und Welle, keine schönen Aussichten. Selbst wenn die Seeräume in Vanuatu zwischen den Inseln relativ geschützt sind, haben wir keine Lust bei 20kn gegenan, gegen eine kurze hakelige Welle zu segeln. Wir entschliessen uns, im Schatten, von Aoba nach Westen Osten? zu arbeiten und dann im Schatten von Maewo und Pentecote nach Süden zu gehen. Pentecote, die Insel mit dem Landdiving, wirklich sehr bedauerlich, dass wir diese äußerst beeindruckenden Spektakel nicht sehen werden. Land Diving findet nur bis Ende Juni statt, danach werden die Lianen, an denen sich die Männer von bis zu 30m hohen Gerüsten stürzen, zu nass und das Ganze wird noch gefährlicher als es so schon ist.
Die Idee, sich hinter den Inseln zu verstecken, ist soweit ganz gut, hinter Aoba nimmt die Welle deutlich ab, nur dreht der Wind mal um 90°, mal um 180° und das, obwohl wir noch ein gutes Stück vom Land entfernt sind. Mit einer reinen Landabdeckung lassen sich diese Dreher nicht erklären. Nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei und wir kommen gut voran, so dass wir am nächsten Morgen in Ambrym am Ankerplatz sind. Leider haben wir uns nachts beim Reffen der Genua zwei große Risse zugezogen. Das Achterliek ist in zwei Bereichen insgesamt über 2,5m vom Rest des Segels abgerissen. Ziemlich ärgerlich, wenn man bedenkt, dass das Achterliek erst in Opua von einem „North“-Segelmacher repariert wurde.

Nicht einmal eine Stunde nachdem der Anker gefallen ist, machen wir uns zusammen mit Marlene und Benno von der Belena auf, um mit dem Dinghy zu dem Festival an Land zu fahren. Ich komme mir vor, wie auf einem Kreuzfahrtschiff, nachts durchfahren, um direkt am nächsten Morgen zum Landgang aufzubrechen.

Das Yam Festival in Ambrym

Nach einer knappen Stunde Fußmarsch kommen wir in das Dorf, wo das Festival stattfinden soll. So richtig nach Festival sieht es hier aber nicht aus. Alle ziemlich gechillt, wir sollten noch ein wenig warten, dann würden wir alle zusammen hoch in den Wald zum Festplatz gehen. Wir warten fast eine Stunde, an sich kein Thema. Heute morgen waren wir aber ohne Frühstück von Bord aufgebrochen, um pünktlich zu sein, diese westliche Angewohnheit hat uns heute nicht geholfen.
Wenige Augenblicke später macht sich eine kleine Gruppe Touristen mit einigen „locals“ auf in den Wald, durch Palmen hindurch, vorbei an einzelnen Hütten, kleinen Gärten. An einem durch Palmblätter markierten provisorischen Tor bezahlen wir einen ordentlicher Betrag für die Dorfgemeinschaft, wir sind gespannt auf die Vorführungen. Wir kommen zum Festplatz: einer kleinen Lichtung, mit ein paar knallbunten Plastikstühlen und einer provisorischen Bank aus einem Holzstamm. Neben den Touristen sind auch Offizielle dabei, wir lernen Wilhelm kennen. Er ist für Klimathemen verantwortlich und war schon öfters in Deutschland. Mal wieder befinden wir uns in der Mitte vom Nirgendwo und treffen auf jemanden, der bereits in Deutschland war, krass.
Einer der Männer stellt sich vor und erklärt uns einige Hintergründe, welche Tänze, zu welchen Gelegenheiten getanzt werden und welche Bedeutung sie haben. Später bekommen wir noch die Hintergründe zu den Masken erklärt. Einiges hatten wir bereits im Museum in Neuseeland gesehen, hier vor Ort kommt es uns vor, als wenn Exponate zum Leben erweckt werden, mit Worten zu beschreiben ist dies wohl kaum.

Die Häuser auf Ambrym  in Vanuatu sind weitgehend mit natürlichen Baumaterialien gebaut
Auf dem Weg zum Dorf, in dem das Festival stattfindet, kommen wir an traditionellen,

Die Läden auf Ambrym sind ordentlich und schön bemalt
wie auch moderneren Gebäuden vorbei. Alles ist gut in Schuss, die Geschäfte liebevoll bemalt.

Auf dem Weg zum Festival auf Ambrym Vanuatu kommen wir an dieser Schnitzerei vorbei
Auf dem Weg zum Festplatz kommen wir an dieser in einen Palmstamm eingeritzten Maske vorbei.

Wir bekommen die Hintergründe der Tänze auf Ambrym erklärt
Wir bekommen die Hintergründe zu den Tänzen erklärt. Beeindruckend, alles wird auf Englisch und Französisch erklärt.

Die Tänze sind of in geschlossenen Kreisformationen auf Ambrym Vanuatu
Oft wird in geschlossener Kreisformation getanzt.

Wir sitzten im bunt gemischten Publikum beim Yam Festival auf Ambrym Vanuatu
Das gemischte Publikum aus Cruisern, Backpackern und Offiziellen.

Ein junger Tänzer skizziert eine Yam im sandigen Boden
Einer der jungen Tänzer skizziert …

Eine schöne Zeichnung mehrere Yams auf dem Sandboden auf Ambrym Vanuatu
eine Zeichnung aus mehreren Yams in den Sand.

Nach einer Weile sind die Tänze vorbei, und es ist von einer Mittagspause die Rede. Würden wir jetzt etwas zu Essen bekommen, würden sich hier gedeckte Tafeln entfalten oder würden wir unsere nicht vorhandenen Lunchpakete auspacken? Wir haben wohl Wasser und ein paar der selbst gebackenen Muffins dabei, besser als nichts, aber das ist es dann auch schon.
Kurze Zeit später kommen zwei der Frauen aus dem Dorf. Sie haben einen Stapel saftig grüner Blätter, einen Topf und eine große Plastikschüssel dabei, und wir bekommen lecker, lecker Essen.

Die Damen der Dorfes haben für uns gekocht, lecker Schwein und Reis
Die Damen haben lecker Schwein in herrlicher Sosse mit Reis für uns gekocht…

Lecker Schweinefleisch mit Reis serviert in einem Blatt
… serviert wird das ganzen in einem Blatt, gegessen wird wie so oft mit den Händen. Der Abwasch entfällt heute nur auf das Kochgerät und die Hände. Urte findet in ihrer Portion Teile des Unterkiefers mit kleine Zähnen. Der Grösse nach zu urteilen war es wohl ein Schweinchen.

Die Ehefrau beim lecker essen auf Ambrym Vanuatu
Der Ehefrau, wie auch …

Den Mädels der hapa na sasa schmeckt es auf Ambrym in Vanuatu hervorragend
… den Mädels schmeckt es köstlich.

Louisa mit einer prächtigen Yam im Arm.
Louisa versucht sich an dieser Yam, ein beachtliches Exemplar.

Die Rom Dances auf Ambrym in Vanuatu sind wirklich beeindruckend
Wohl am beeindruckendsten sind die Rom Dances…

Die Kostüme der Tänzer der Rom Dances sind wirklich aufwendig und sicherlich sehr warm
… mit den aufwändigen Kostümen aus Blättern und den schönen Holzmasken. Uns ist schon recht warm im Schatten, wie warm muss es unter diesen Kostümen sein? Hinzu kommt, dass die Tänze wirklich sehr dynamisch und lang sind.

Crewbild mit dem Chief auf Ambrym Vanuatu
Crewbild mit dem Chief

Die Kids sind schon einmal vor gelaufen und treffen auf eine Gruppe Schulkinder, die an unserem Dinghy Steine ins Wasser flitschen
Die Kinder sind schon vorgelaufen, treffen eine Horde Schulkinder am Strand und lernen von ihnen, Steine über das Wasser flitschen zu lassen.

2 Antworten zu “Wo sieht man heute noch Männer mit Penisköcher?”

  1. Ein Hallo Euch allen mit einem grossen Danke fuer die sensationellen Fotos und den interessanten Bericht!! Bin „hin und weg“ … und natuerlich auch ein wenig „neidisch“ , wobei natuerlich all die wichtigen Dinge, die hinter sochen Abenteuern stecken, ausser acht gelassen sind … Ich wuensche Euch alles Gute fuer die grosse Reise nach Indonesien (hatte in meiner Jugend mal einen Boyfriend aus Timor …) und hoffe, dass Euch verhaeltnismaessig gute Wetterverhaeltnisse begleiten..
    Schade, dass Eure Grosse wieder nach Deutschland zurueck musste … muss auch sein … P.S. … kann man die Peniskoecher abschliessen?? 🙂 ……….. Beste Gruesse, mit Daumendruecken ! Renate

    • Liebe Renate,
      Dein Feedback ist wunderbar, vielen Dank. Inzwischen sind wir gut in Indonesien angekommen und habe wieder absolute Highlights erlebt. Immer wieder denken wir, so dass war jetzt wirklich best off und dann erleben wir wieder neue fantastische Sachen. Das Thema Penisköcher habe ich für mich erst mal nicht weiter verfolgt, so dass ich da leider nicht aussagefähig bin. Vielleicht müssen wir da noch einmal vorbei schauen und uns gleichzeitig auch das Land Diving ansehen.
      Beste Grüsse nach Südafrika, wir sind im Anmarsch
      Constantin

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